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Frauenstreik «Die Gleichstellung ist kein symbolisches Ein-Tages-Projekt»

Die Baselbieter Juristin Sibylle von Heydebrand wird am Freitag arbeiten und nicht am Frauenstreik teilnehmen. Sie setzt sich auf anderen Wegen für die Gleichstellung von Mann und Frau ein.

Sibylle von Heydebrand

Juristin

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Sibylle von Heydebrand lebt in Arlesheim, sie ist Juristin und arbeitet als Dozentin in der Berufs- und Erwachsenenbildung, sie ist Mitglied der FDP Baselland. Sie hat Neujahrsaperos für Frauen ins Leben gerufen, als Netzwerkanlässe. Sie war als Delegierte an der Frauen Konferenz der UNO. In ihrer Doktorarbeit befasste sie sich mit dem Stimmrecht in der Schweiz und auch mit dem Frauenstimmrecht.

SRF Regionaljournal: Wo kann man Sie am 14. Juni antreffen?

Sibylle von Heydebrand: Ich arbeite, denn mein Engagement für eine gleichberechtigte Gesellschaft beschränkt sich nicht auf einen Tag im Jahr.

Warum tun sich bürgerliche Frauen schwer mit dem 14. Juni?

Für die bürgerlichen Frauen ist die Gleichstellung von Frau und Mann kein symbolisches Ein-Tages-Projekt. Wir sind aber mit den Anliegen, den Baustellen, einverstanden, die angegangen werden müssen. Daher nennen wir den Tag «Aktionstag», denn es soll der Tag sein, an dem man gesamtschweizerisch diese Probleme sichtbar macht.

Welches sind denn die grössten Baustellen in der Gleichstellung?

Für mich ist die grösste Baustelle die Lohngleichheit. Wir bürgerlichen Frauen verlangen auch Lohntransparenz, nicht nur Lohngleichheit.

Die grösste Baustelle ist die Lohngleichheit.

Ich möchte hier an Elisabeth Kopp, unsere erste Bundesrätin, erinnern. Sie hatte aus meiner Sicht eine gute Idee. Sie sagte, man könne ein «Equal Pay»-Label entwerfen, an dem man erkennen kann, ob Unternehmen gleiche Löhne bezahlt.

Sie organisieren ein Podium mit allen Ständeratskandidatinnen der Kantone Baselland und Basel-Stadt, ausser mit Eric Nussbaumer von der SP. Muss man Männer ausschliessen, um Frauen zu fördern?

Es ist ja ein Podium für Ständeratskandidatinnen und Herr Nussbaumer ist keine Ständeratskandidatin. Wir fokussieren uns also auf die weiblichen Kandidatinnen und es wird andere Organisationen geben, die ein Podium mit allen organisieren, die für den Ständerat kandidieren.

Aber warum ist es wichtig einen solchen Anlass gerade nur für die Frauen zu organisieren?

Wir haben im Ständerat das Problem, dass es dort einen Abwärtstrend gibt, was die Anzahl Frauen betrifft. Daher ist es wichtig, dass man den vielen valablen Kandidatinnen in Baselland eine Plattform gibt, sie sichtbar macht und sie sich äussern können.

Inwiefern wirken Sie den klassischen Rollenvorstellungen entgegen?

Mein Mann und ich haben unsere beiden Söhne so erzogen, dass wir im Haushalt alles gemeinsam machen. Wir kochen alle. Es gibt keine Aufgaben, die nur die Männer oder nur die Frauen erledigen. Es können auch alle die Waschmaschine bedienen. Wir teilen uns alle Aufgaben.

Das Gespräch führte Marlène Sandrin.

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