Bei einer bestimmten seltenen Herzoperation schneidet das Zürcher Kinderspital viel schlechter ab als die Konkurrenz im Ausland. Konkret ist die Sterblichkeitsrate bei diesen Operationen am Kinderspital rund doppelt so gross, wie in Kliniken in den Niederlanden oder in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer Studie, über die am Dienstag mehrere Zeitungen berichteten. Ein möglicher Grund dafür sei der langwierige Streit unter den Ärzten im Kinderspital.
Das Kinderspital Zürich wehrt sich vehement gegen diese Vorwürfe. Die Sterblichkeitsrate an verschiedenen Spitälern sei nicht vergleichbar und die Streitereien unter den Ärzten würden sich nicht auf das Resultat auswirken.
Die Häufung der Ereignisse am Kinderspital ist beunruhigend.
Erklärungen, welche Erika Ziltener, Präsidentin der Schweizerischen Patientenstelle, nicht zufriedenstellen. Sie ist beunruhigt, weil das Kinderspital in letzter Zeit immer wieder für Negativschlagzeilen sorgt.
Wird bald der Kantonsrat aktiv?
Ähnlich geht es der Grünen Kantonsrätin und Gesundheitspolitikerin Esther Guyer. Die vielen offenen Fragen beschäftigen sie. Sie ist überzeugt, dass dringend etwas getan werden muss, um den Reputationsschaden für das Kinderspital möglichst gering zu halten.
Das Schlimme ist, dass man nicht weiss, was los ist.
Im Zürcher Kantonsrat ist die Geschäftsprüfungskommission für das Kinderspital zuständig. Bis vor einigen Wochen war GLP-Kantonsrat Daniel Hodel Präsident dieser Kommission. Auch er findet, dass das Parlament handeln muss: «Es ist sehr viel passiert.»
Seinem Nachfolger empfiehlt Hodel nun mit der Gesundheitsdirektion zusammenzusitzen und die Situation im Kinderspital zu besprechen. Diese hat gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» bisher nur schriftlich Stellung genommen und lässt sich wie folgt zitieren: «Die Gesundheitsdirektion hat beim Kinderspital eine Stellungnahme zum Sachverhalt einverlangt. Diese wird analysiert und geprüft werden. Das Ergebnis ist noch offen.»